Der Dienstag zeigt sich bis Mittag leider immer noch zugezogen und verregnet. Der norwegische Wetterbericht verspricht für den Abend allerdings perfektes Wetter - wir brechen auf. Der Weg ist brutal steil - kein Wunder bei knapp unter 2.000 Höhenmeter auf nur 8km Strecke.
Der Pfad ist bis zum letzten Drittel gut ausgebaut (durch nepalesische Scherpas), danach gibt es entweder nur noch Geröllfelder oder er ist im Schnee verborgen. Das Wetter und die sinkenden Temperaturen tragen dazu bei, dass wir uns über den steilen Anstieg freuen, so bleibt man warm. Im letzten Teil müssen wir allerdings wirklich kämpfen und auch etwas klettern. Aus dem Regen ist inzwischen Schneesturm geworden. Als wir das Plateau erreicht haben und sehnlichst nach der Hütte Ausschau halten, kommt uns der Hüttenwirt entgegen und kündigt an, dass er bereits eingeheizt und Wasser geschmolzen hat. Wir waren die ersten von 6 angekündigten Gästen.
Vor dem Treffen mit dem Hüttenwirt wähnten wir uns schon mehrmals am Ziel, allerdings sahen wir im Schneetreiben nur große Felsen und nicht die Hütte. Irgendwann haben wir es aber tatsächlich geschafft und waren froh uns endlich aufwärmen zu können.
Die anderen Gäste (alles Norweger) trudelten peu a peu ebenfalls ein. Wir hatten ein super Abendessen und tolle Stimmung zusammen. Die Neue Skala Hütte kann man schon fast als luxuriös bezeichnen. Im alten Turm musste Niemand schlafen, da er wegen der wenigen Gäste nicht beheizt wurde.
Mit dem letzten Tageslicht am Vorabend sind dann die Wolken verschwunden und wir hatten eine sternenklare Nacht. Micha nutzte diese natürlich zum Fotografieren.
Bis dahin hatte es sich also schon gelohnt. Um auch den Sonnenaufgang nicht zu verpassen stellen wir uns den Wecker zum Sonnenaufgang. Es ist unglaublich und wirklich schwer zu beschreiben - ein 360° Ausblick über Berge, Gletscher, Seen und den Fjord. Die ca. 30cm Neuschnee tragen zum atemberaubenden Panorama bei.
Die morgendlichen -5°C sind auch eine Herausforderung für unsere Drohne. Allerdings steigen die Temperaturen nach Sonnenaufgang deutlich - zumindest gefühlt.
Der Abstieg zieht sich gefühlt eine Ewigkeit und ist richtig eklig. Wir brauchen ca. 4 Stunden (ähnlich wie für den Aufstieg). Das bedeutet Muskelkater und Knieschmerzen am nächsten Tag, aber wir wissen wofür!!!
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