Über Langschläfer, Caipirinha--Abende und andere Mythen - wir stellen klar, was Vanlife bedeutet
Die Abenteuerlust im Fokus, das ist was uns antreibt
Langeweile und Untätigkeit sind Fremdwörter auf unserer Reise
Jeder Tag ist neu - und dennoch gibt es so etwas wie Alltag
In den Köpfen mancher Menschen schlummert gerne der Gedanke, dass Vanlife oder Langzeitreisen einem endlosen Urlaub gleichkommt, und dass die Entschleunigung aus dem Arbeitsleben heraus mit Caipirinha, Lagerfeuern und ewigem Herumlungern verbunden ist. Dies ist mitnichten so. Urlaub für 2,3 oder auch gerne 4 Wochen wird im Vorfeld gebucht, vorbereitet, hat einen Anfang und ein zeitlich definiertes Ende, in dem man versucht, möglichst viel Erlebnis, Sport, Kultur, aber auch Entspannung in Einklang zu bekommen, um im Anschluss wieder für den Arbeitsalltag gerüstet zu sein. Anders hingegen sieht es beim Langzeitreisen aus, insbesondere wenn es auch über Ländergrenzen hinweg für einige Monate oder gar Jahre auf Tour geht. Denn während man im Urlaub in der Regel mit einem Koffer oder Rucksack die Wochen bestreiten kann, bringt der Langzeitreisende seinen Alltag mit in sein Fahrzeug. Und was gilt es nicht alles zu berücksichtigen, um all die Balance zwischen Reisealltag und Abenteuerlust zu halten. Unsere Erfahrungen des Reisens in den letzten Jahren in Europa und nun Südamerika habe ich mal versucht, zusammenfassen, um Euch die Realität zu spiegeln und auch anderen Reisenden in der Zukunft einen Überblick zu verschaffen.
Kurz-, mittel und langfristige Planung des Reisehorizonts
In der kurzfristigen Planung betrachten wir die Aktivitäten in den kommenden 1 – 7 Tagen. Welche Touren auf unserer Bucketlist sind gerade wettertechnisch möglich? Was brauchen wir für Ausrüstung? Müssen wir etwas reservieren?
Natürlich gibt es auch „hang-lose“ Tage, an denen wir uns nichts spezielles vornehmen. Trotzdem finden wir immer eine Beschäftigung, dazu unten mehr… :-)
Und dann stellt sich die (fast) tägliche Frage: Wo schlafen wir? D.h. wo finden wir einen schönen und sicheren Stellplatz für die Nacht. Nicht immer wechseln wir täglich den Ort – gottseidank. Der Rhythmus wäre unserer Meinung nach als Langzeitreisender gar nicht zu verkraften (wobei wir unzählige Leute sehen, die geradezu durch den Kontinent rasen!). Dennoch will der Stellplatz mit Bedacht gewählt werden. Schließlich wollen wir uns sicher fühlen und eine erholsame Nacht verbringen. Vieles ist da natürlich nicht so vorhersehbar. Es kann immer sein, dass eine Meute Hunde die ganze Nacht bellt. Aber wenn man sich beispielsweise an einem Wochenende auf einem argentinischen Campingplatz einquartiert, ist von vorneherein klar, dass es laut wird. Was natürlich auch eine Rolle spielt, sind die gerade anstehenden Bedürfnisse. Klar, sind wir relativ autark unterwegs, aber manchmal soll es eben eine heiße Dusche sein, wir brauchen Strom, Wasser, Mobilfunkempfang etc. Oftmals kein einfaches Unterfangen, so eine Stellplatzsuche, bzw. mit einigen Abstrichen verbunden. So kann nach einer Woche frei stehen an einem wunderschönen, abgelegenen Ort das Bedürfnis nach Zivilisation (sprich Dusche, Mobilfunkempfang etc.) schon so groß sein, dass man doch die argentinische Asado-Party nebenan in Kauf nimmt :-)
Entscheidung zwischen Camping vs. frei stehen
Mittelfristig für die kommenden 1 – 4 Wochen wird der grobe Reiseverlauf betrachtet. Das heißt, was wollen wir sehen und erleben, welche Wanderungen und sonstige Expeditionen sind geplant. Und natürlich schauen wir auch, wie weit wir in etwa streckenmäßig vorankommen wollen. Dazu gehört, den ein oder anderen „Service“-Tag (für Wäsche, Fahrzeugpflege etc.) einzubauen. Grundsätzlich versuchen wir, uns möglichst wenige Termine zu setzen, um flexibel zu sein, auf das was wir Lust haben, was das Wetter erlaubt und so weiter. Manchmal allerdings ist es einfach nötig, Sachen längerfristig zu buchen (wie z.B. eine Antarktis-Reise) oder gar Arzttermine auszumachen. Das machen wir tatsächlich nur in Ausnahmefällen.
Langfristig müssen wir die Visabestimmungen der Länder (wegen der Aufenthaltsdauer), Heimflüge nach Deutschland und natürlich die beste Reisezeit für die Regionen in Betracht ziehen.
Einkaufen
Zunächst einmal etwas ganz banales, dessen sich der „Sesshafte“ vielleicht gar nicht bewusst ist: Jeder Supermarkteinkauf ist neuartig. Kaum gibt es einen Laden, den wir mehrmals besucht haben, ganz einfach, weil wir „unterwegs“ sind. Das heißt, man weiß vorher nie so genau, was und ob man etwas bekommt. Und auch nicht, zu welchem Preis. Chile zum Beispiel ist allgemein ein sehr teures Land. Nicht verderbliche Sachen, wie Rasierklingen, oder gut konservierbare Produkte, wie Nüsse, versuchen wir, in anderen Ländern zu kaufen (unter Berücksichtigung der „Grenzproblematik“, s.u.). Teilweise haben wir Einkaufslisten, die wir wochenlang nicht abhaken können oder wollen.
Frische Produkte kaufen wir natürlich immer ein. Wir ernähren uns sehr gesund, unser Kühlschrank ist immer gefüllt mit Obst und Gemüse. Aber auch hier gilt, nicht alles ist immer zu haben bzw. teilweise einfach viel zu teuer. In Südpatagonien ist die Obstauswahl in der Regel auf Äpfel, Bananen und Mandarinen beschränkt. Auch ok. Es muss ja nicht die Papaya für 10 Euro sein, die eh schon total matschig ist. Bei allem Einkaufen muss allerdings immer der Platz berücksichtigt werden. Weder im Kühlschrank, noch in den Schubladen ist endlos Platz…
Ernährung und Alkohol
Da wären wir gleich beim nächsten Thema. Im Urlaub lässt man ja gern alle viere grad sein und genießt in vollen Zügen. Das machen wir natürlich auch sehr gerne. Vor allem bietet jedes Land, ja jede Region, seine kulinarischen Besonderheiten, die wir uns nicht entgehen lassen wollen. Ganz im Gegenteil, wir lassen uns bewusst darauf ein. Denn die Lebensmittel, die man von daheim kennt, sind nur schwer zu bekommen und sauteuer. In der Regel wissen die Einheimischen schon die Genüsse des jeweiligen Landes zu schätzen. In Brasilien sind dann zum Beispiel ganz viele exotische Früchte auf dem Tisch, z.B. Cashewapfel, Drachenfrucht, Mango und Papayas. Das meiste bekommt man sehr günstig an jeder Straßenecke oder bestenfalls sogar kostenlos vom Baum. Und dann gibt es natürlich noch so supercoole Sachen, wie einen Kokoswasser-Drivethru. So was kann man sich nicht entgehen lassen.
Wir trinken natürlich auch ab und an ein Gläschen Wein abends. Mehr zwar nicht, aber selbst das, was im Urlaub vielleicht mal jeden Tag okay ist, wollen wir uns in unserem Reisealltag nicht erlauben. So versuchen wir die Balance zu finden zwischen Genuss und Abstinenz.
Sport machen
Sport gehört für uns ganz selbstverständlich zum Leben. Da wir auch viele aktive Hobbies haben, die wir in der Natur und auf Reisen praktizieren können, geht das ganz gut einher. Dazu gehört Wandern, aber auf Surfen, Kajak fahren, Klettern etc. Wir haben viele Möglichkeiten. Manchmal muss es allerdings auch eine Yoga-Einheit oder gezielte Fitnessübungen sein. Das gilt es dann im Alltag einzubauen. Es gibt natürlich mehr oder weniger geeignete Plätze. In der Regel (bei gutem Wetter) reichen gottseidank – zusätzlich zur Disziplin - ein flacher Platz und unsere Isomatten. Und ab und zu finden wir sogar Mitmenschen, die sich von uns motivieren lassen und mitmachen.
Telefonie & Internet
Jedes Land regelt das Mobilfunknetz für sich und so hat uns die Suche nach der optimalen Daten-SIM-Karte schon in Argentinien zum Verzweifeln gebracht. Um dem Theater bei jeder Einreise in ein neues Land zu entgehen, haben wir kurzerhand (in Uruguay) einen Vertrag abgeschlossen, der uns Daten-Roaming auf dem kompletten amerikanischen Kontinent zu einem fairen monatlichen Preis ermöglicht. Schon sehr komfortabel, wenn das „einfach so läuft“.
Wäre da nicht die Tatsache, dass es beträchtliche Mobilfunklöcher auf dem südamerikanischen Kontinent gibt, vor allem in Patagonien. Ist man nicht gerade in Städten unterwegs (die wir i.d.R. meiden!), hat man kaum Mobilfunkempfang. Da hilft der ganze Datenvertrag nichts. Tagelang offline. Was manchmal ganz reizvoll erscheint, ist uns mit der Zeit ziemlich auf die Nerven gegangen. Wunderschöne Stellplätze mitten in der Natur, die wir gerne noch länger genossen hätten, verließen wir nach mehreren Tagen. Denn allein für jede Tourenplanung braucht es eben Daten, und wenn es nur der aktuelle Wetterbericht ist. Versteht mich nicht falsch, wir sind keine Weicheier. In Patagonien allerdings sind manche Touren bei starkem Wind einfach nicht machbar bzw. sehr gefährlich. Dementsprechend war nach etwa 5 Monaten für uns die nächste logische Investition eine Starlink Internet-Flatrate. Satelliten-Internet funktioniert in der entlegensten Ecke – solange freie Sicht auf den Himmel ist. Nun können wir Touren planen, Reservierungen machen, an unserem Blog arbeiten etc., wann immer wir das Bedürfnis danach verspüren.
Kfz-Versicherungen
Innerhalb Europas kein Problem, da die heimische Versicherung alles abdeckt. Auf dem amerikanischen Kontinent eine Herausforderung, da es kaum Versicherungen gibt, die bereit sind Fahrzeuge mit ausländischem Kennzeichen zu versichern. Bisher waren wir nur in den Mercosur-Ländern unterwegs. Hier gibt es eine Police der Allianz, die Argentinien, Chile, Uruguay, Paraguay, Brasilien, Bolivien und Peru abdeckt. Das heißt, sorgenfrei die Grenze überqueren (zumindest was die KFZ-Versicherung betrifft, s.u.). Weiter nördlich werden wir uns vermutlich vor jedem Grenzübertritt um eine passende nationale Versicherung bemühen müssen. Apropos, für ausländische Kennzeichen gibt es eigentlich nur eine Haftpflichtversicherung (ja, es gibt schon Möglichkeiten, wenn aber die Versicherungsprämie derartig hoch ist....naja muss jeder selber wissen). Somit muss jeder selbst verschuldete eigene Schaden selbst getragen werden. Aber nur als Faustregel: als Ausländer ist man eh immer schuld - also am besten keinen Unfall bauen :-)
Grenzübergänge
Bei jedem Grenzübergang ist so Einiges zu bedenken. Und immerhin haben wir in den ersten 10 Monaten schon 17-mal die Grenze überquert. Welche Einreisebestimmungen für uns sowie für unser Auto gibt es im neuen Land? Denn nicht nur wir, sondern auch das Fahrzeug hat eine sog. temporäre Einfuhrerlaubnis. In dem Zeitraum muss es nicht verzollt werden. In der Regel stimmt die Dauer mit unserer persönlichen Aufenthaltsgenehmigung überein. Dennoch müssen wir bei jedem Grenzübertritt darauf achten, dass das Dokument ordnungsgemäß ausgestellt wird, und bei der Ausreise auch wieder geschlossen wird. Ansonsten können wir nachträglich zu Importzoll für unser Fahrzeug verdonnert werden.
Dazu kommt, dass an keiner Grenze pflanzliche oder tierische Produkte eingeführt werden dürfen. Klingt erstmal nicht dramatisch, ist es allerdings, da der Kühlschränk so gut wie immer mit Obst und Gemüse gefüllt ist. Und leider betrifft die Regelung auch Honig, Eier, Nüsse und Getreide. Sprich, wir müss(t)en vor jeder Grenze unsere Müslimischung komplett leeren oder wegwerfen. Machen wir natürlich nicht. Wir haben ganz gute Verstecke im Fahrzeug gefunden, die bisher unentdeckt blieben. Zusätzlich wenden wir die Strategie der „Opferkartoffel“ an. Das heißt wir deklarieren beim Zoll, dass wir „verbotene“ Produkte einführen, genau gesagt sind noch 1-2 Kartoffeln vom gestrigen Abend übrig. Tun wir das nämlich nicht, es wird aber etwas gefunden, droht eine empfindliche Strafe (in Chile beispielsweise umgerechnet etwa 500 EUR). In der Regel werden die „Opferkartoffeln“ dann abgenommen und der Rest interessiert nicht. In den seltensten Fällen wurde unser Fahrzeug durchsucht, und wenn dann nur halbherzig. Wir haben allerdings schon von zahlreichen Reisebekanntschaften über schmerzhafte Verluste beim Zoll gehört. Toi toi toi. Ich bin auch überzeugt davon, dass es hilft, spanisch zu sprechen und freundlich und relaxed zu sein. Überhebliches Touristengehabe auf Englisch ist mit Sicherheit nicht zielführend bei Zollbeamten.
Laundry (Waschsalon) finden
Alle 3-4 Wochen muss auch mal gewaschen werden. Das ist meist gar nicht so einfach ad hoc zu organisieren. Denn Campingplätze mit Münz-Waschautomaten, wie man sie von Europa kennt, sucht man in Südamerika vergeblich. Natürlich könnte ich theoretisch per Hand waschen. Das macht für das ein oder andere Teil vielleicht Sinn, aber für einen 12-Kilo-Sack, der sich bei uns innerhalb ein paar Wochen ansammelt, bestimmt nicht. Abgesehen davon, dass für Bettwäsche etc. einfach eine entsprechende Wassertemperatur benötigt wird. Und das Trocknen ist natürlich auch nicht zu vernachlässigen. Entsprechend Platz gibt es zwar manchmal, dann muss allerdings noch das Wetter passen und die Zeit ausreichen. Ist man nur „über Nacht“, funktioniert das alles nicht. Aus dem Grund bringe ich einfach alle 3-4 Wochen meine Wäsche in eine professionelle Wäscherei. Die gibt es tatsächlich in jeder größeren Stadt und in der Regel auch mit „next-day-Service“. So habe ich das Rund-um-Sorglos-Paket. Frisch duftende, getrocknete und gefaltete Wäsche. Was die Sauberkeit angeht, bin ich nicht immer 100% zufrieden und ab und an verschwinden Unterhosen, Putzlumpen etc. - aber das gehört wohl dazu.
Kontakte zu Freunden/Familie aufrecht erhalten
Das Leben der Daheim gebliebenen geht weiter, man selber ist "on the road" und erlebt so einiges bzw. ist beschäftigt, wie ihr schon gelesen habt. Häufig erleben wir die Aussage „ich habe nicht angerufen, da ich ja nicht weiß wo und wann ich euch erreiche“, was sicherlich richtig ist und uns dazu motiviert, möglichst proaktiv unsere Freundschaften zu pflegen und die eigenen Zeitfenster inkl. Zeitverschiebungen zu nutzen. Berechtigterweise kann man von niemandem verlangen, stets zu wissen, ob wir nun gerade 3, 5 oder 10 Stunden Zeitverschiebung überbrücken müssen. Meine Eltern als Rentner rufe ich beispielsweise fast jeden Sonntag an. Das klappt so gut wie immer – und wenn nicht, dann liegt es an meiner Internetverbindung. Mit Freunden verabreden wir vorab Telefontermine, teilweise auch im Gruppencall. Und oftmals nutzen wir aber auch einfach Text- oder Sprachnachrichten für kurze Updates oder Abstimmungen.
Nichts geht allerdings über ein persönliches Treffen. Das ist auch der Grund, warum wir mindestens einmal im Jahr auf Heimatbesuch in Deutschland sind.
Budget- und Finanzplanung
Das liebe Geld ist natürlich ein kurz- und langfristiges Thema. Das selbst gesteckte monatliche Budget muss im Blick behalten, entsprechend Liquidität vorgehalten werden. Das Controlling ist eher mein Metier. Die Budgetplanung machen wir gemeinsam. Normalerweise passen wir am Jahresende die Planung rollierend an, wenn nötig. Ganz so streng kann und darf man allerdings nicht sein, denn jedes Land hat ein unterschiedliches Preisniveau, dazu kommen außergewöhnliche Sonderposten, wie z.B. eine Antarktisreise. Micha kümmert sich um die langfristige Planung, vor allem um unsere Anlagestrategie.
Rund ums Auto
Unser Auto ist logischerweise nicht nur Fahrzeug, sondern auch Wohnung und damit essentiell für uns. Das bedeutet, wir kümmern uns gut darum. Schon bei der Wahl des Reisemobils waren wir sehr kritisch und haben abgewogen, was wir wollen und brauchen. Mehr dazu könnt ihr auf unserer Homepage lesen.
Während der Reise planen wir regelmäßige Wartungen ein – je nach Art mit unterschiedlichem Intervall. Dazu gehören ganz banale Sachen, wie Motoröl nachfüllen, aber auch Gelenke abschmieren, Filter wechseln etc. So weit es möglich ist, machen wir die Sachen selbst. In manchen Ländern ist es aber preislich einfach sinnvoll, solche Arbeiten machen zu lassen. Und zwar dann wenn wir für eine Arbeit, die uns einen halben Tag kostet, umgerechnet 10 € zahlen. Für Bestimmtes, beispielsweise einen Ölwechsel, muss natürlich ein Profi ran. Aber es ist gut investiertes Geld – bis jetzt hatten wir keinerlei schwerwiegende Probleme mit unserem Fahrzeug. Toi toi toi.
Entertainment an Bord
Das ist durchaus nicht zu unterschätzen, es steht ja nicht immer nur Sonnenschein auf dem Wetterprogramm. Unsere eBook-Reader sind natürlich immer an Board, so haben wir unbegrenzt Zugriff auf Lesestoff. Oftmals wollen wir abends aber auch mal einen Film oder eine Serie schauen. Nicht alle Portale bieten die Download-Option an, so dass man unabhängig von WLAN oder Datenvolumen ist. Deshalb sind wir auch hier sehr froh, unseren Starlink an Bord zu haben.
Fotografie und Blog
Zu guter Letzt sind wir beim offensichtlichen Thema für Euch Leser. Der Blog und die Fotos müssen natürlich auch zusammengestellt werden. Das fängt erstmal beim Erleben an. Micha hat fast immer mindestens eine Kamera am Start. Da bewundere ich echt seine anhaltende Begeisterung und Disziplin. Das Erleben und Genießen mit professioneller Fotografie zu vereinbaren, ist schon eine Kunst und ein Commitment, z.B. auf anstrengenden Mehrtagestouren, wo u.a. das Rucksack-Gewicht eine entscheidende Rolle spielt und man abends vielleicht einfach nur noch müde ins Zelt fallen will. Aber so ein guter Timelapse vom südamerikanischen Sternenhimmel hat halt seinen fotografischen Reiz!
Und danach kommt natürlich das Verarbeiten: Fotos auswählen, bearbeiten etc. Das ist alles Michas Job. Ich mache „nur“ den Schreibanteil, das heißt, ich verfasse unsere Blogs. Trotzdem wird jeder Artikel von uns gemeinsam veröffentlicht, d.h. der Feinschliff ist Teamwork. Für solche Themen muss man natürlich erstmal Muße haben. Immer läuft einem so etwas ja nicht von der Hand. Vor allem nicht nach einer 8-stündigen Wanderung. Deshalb planen wir genügend Zeit ein.
Und dann passiert ja auch noch viel hinter den Kulissen, wie Fotos sichern (doppelt!), Speicherkarten managen, Akkus laden, Ausrüstung warten etc.
Diese Liste lässt sich noch um viele, viele Punkte im Detail ergänzen, doch ich will Euch weder langweilen noch jammern. Denn im Endeffekt ist es unser selbstgewählter Lebensstil und anders wollen wir es nicht haben. Wir sind uns sehr bewusst, was für ein Privileg es ist, diesen wählen zu können. Und im Vordergrund für uns stehen immer noch die zahlreichen Abenteuer, unerwarteten Erfahrungen und zauberhaften Begegnungen, die das Ganze so reizvoll machen.
Sehr interessant! Wir sind auch seit Jahren mit einem von meinem Mann selbst ausgebauten Landcruiser mit Klappdach unterwegs, Afrika, Asien, Europa... Da kann ich ganz viel nachvollziehen. Leider waren wir bisher immer zeitlich auf max. 6 Wochen begrenzt wegen der Arbeit. Ende nächsten Jahres werden wir als Rentner mehr Zeit haben 😃. Dann soll es auf eine große Reise gehen. Von daher finde ich eure Beiträge sehr nützlich. Macht Spaß, euch zu folgen. Weiterhin eine spannende Reise und viele Grüße aus Deutschland.
Ina und Lutz
Reisepixel.com
Sehr sympathisch!