Es ist Ende Oktober. Touristen sind hier am südlichsten Zipfel Albaniens kaum mehr zu finden. Wir sind in Ksamil gelandet, kurz vor der griechischen Grenze und unweit der Insel Korfu. Marion zeigte mir Bilder von den Traumstränden, ich war mehr als begeistert - also mussten wir hier unbedingt einen Stopp einlegen. Über verschiedene Foren haben wir eine einsame Bucht recherchiert, die direkt mit dem Auto anzufahren war. Unser Ziel war es, in erster Reihe am Meer zu übernachten. Die eigentlich anvisierte Bucht haben wir erst später zu Fuß gefunden :-) Dafür sind wir, nach einer kleinen Irrfahrt, bei einer mindestens gleichwertigen herausgekommen. So beschlossen wir kurzerhand zu bleiben. Was soll man dazu sagen, einfach atemberaubend!
Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole, einfach traumhaft, daher beschlossen wir einige Tage zu bleiben. Ksamil war fußläufig zu erreichen, so dass wir für unsere Einkäufe unseren VW Bus nicht umparken mussten. Frühstück und Abendessen am Strand bei Traumwetter, keine Nachbarn, was will man mehr.
Am zweiten Abend trafen wir einen Franzosen, der recht aufgeregt aufs Meer schaute und wie sich herausstellte seine Freunde suchte, die mit einem Kajak nach Korfu aufgebrochen waren. Das Meer war mittlerweile etwas unruhig. Wir unterhielten uns noch einige Zeit und versuchten, auf dem Meer ein Boot zu entdecken, aber vergebens. Am nächsten Morgen erfuhren wir, dass die Franzosen kurz nach dem Einsetzen der Dunkelheit wieder in Albanien gelandet sind. Schon vor dem Gespräch mit unserem französischen Freund hatten wir ebenfalls den Gedanken nach Korfu überzusetzen. Das Meer war relativ ruhig, Fähren, Kreuzfahrtschiffe etc. waren auf unserer Linie zu Zeiten von Corona kaum unterwegs. Die Distanz war eigentlich auch keine große Herausforderung für uns. Gut - offiziell war die Einreise von Albanien natürlich verboten, wir wollten aber lediglich einen Kaffee trinken und ein Eis essen (was angesichts der dreifachen Preise eher Nonsens war, aber leider geil). Unser Ziel war schnell ausgemacht - ein kleiner aber feiner Yachthafen auf Korfu namens Agios Stefanos Harbour.
Also stachen wir in See und sind nach einer starken Stunde in Stefanos Harbour eingelaufen. Dort trafen wir tatsächlich noch auf diverse Touristen aus Deutschland. Aber ein echt ruhiger und beschaulicher Ort mit wunderschönen, typisch griechischen Tavernen. Auch der Kaffee und das Eis waren zur Belohnung jetzt drin. Nach einigen Stunden chillen brachen wir wieder auf. Allerdings nicht bevor Marion noch in einer Boutique am Yachthafen ein schönes Sommerkleid ergattern konnte. Ich muss zugeben, dass ich nach der 10. Anprobe zunehmend nervös geworden bin, zumal das Meer in den letzten Tagen gegen Abend immer etwas unruhig wurde. Aber die Rückfahrt verlief reibungslos, so dass wir zu unserem 3-monatigen Sabbatical mit dem Kurzbesuch in Griechenland noch ein weiteres Land hinzufügen konnten.
Wir hatten noch von den "Ksamil Islands" gehört bzw. Bilder gesehen. Diese waren nur unweit vom Festland aufzufinden. Also schnappten wir uns am nächsten Tag wieder kurzerhand unser Kajak und brachen auf. Mit an Bord die Neuerwerbung von Marion, da wir spontan planten, ein kurzes Fotoshooting auf der einsamen Insel zu machen. Auch dieser Trip war es definitiv wert. Überzeugt Euch selbst.
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