Galapagos - ein Musterbeispiel für Umweltschutz und nachhaltigen Tourismus
Seelöwen überall - eine friedvolle Koexistenz mit dem Mensch
Schnorcheln mit Hammerhaien - einfach der Hammer
Nach unserer Kreuzfahrt verbringen wir einige Tage auf der Insel San Cristóbal, eine der östlichsten und ältesten Inseln. Wir nehmen die Schnellfähre von Santa Cruz. Das Boot reizt seine PS aus, in knapp 2 Stunden ist die Überfahrt geschafft. Beim Einkauf im Supermarkt ist es wie schon auf Santa Cruz, es gibt keine Plastiktüten. Die Galapagos Inseln machen eine Ausnahme in ganz Südamerika; hier wird auch Mülltrennung und Ressourcenschonung großgeschrieben.
Puerto Baquerizo ist nicht nur die Hauptstadt von San Cristóbal, sondern auch des ganzen Galapagos Archipels. Dennoch leben hier nur knapp 10.000 Menschen. Alles ist fußläufig erreichbar, es gibt sehr gute Cafés. Oft wird der lokal produzierte Kaffee verkauft. Und leckere Bäckereien finden wir auch. Ein Ort zum Wohlfühlen. Am nächsten Morgen machen wir eine Inseltour, genau gesagt fahren wir mit unserem Fahrer Francis die einzige Straße auf der Insel entlang, von Südwest nach Südost. Entlang der Route durchs Hochland kommen wir an der Laguna El Junco vorbei, dem größten Süßwasserreservoir des Archipels. Kein landschaftliches Highlight, aber schön und natürlich essentiell für die Inselbewohner. Von dort aus sehen wir auch den Windpark, der rund 40% des Energiebedarfs der Insel deckt; er besteht aus 3 Windrädern. Der Rest kommt aus Solar- und fossiler Energie.
Francis ist Mitte 40 und schon Großvater, erzählt er. Keine Seltenheit auf Galapagos. Spätestens Anfang 20 bekommt man hier üblicherweise Kinder, teilweise sogar schon mit 15 Jahren - quasi zum Schulabschluss. Die Familien sind hier - wie oft in Südamerika - sehr groß. Vor allem früher, bis in die 70er Jahre, hatten die Familien oft mehr als 10 Kinder. Fernsehen gab es nämlich erst später auf den Galapagos Inseln :-)
San Cristóbal ist übrigens eine der wenigen Inseln, auf der es keine Landechsen gibt. Dafür hat die Insel die größte Seelöwen-Population des Archipels. Bei unserem Halt am Strand El Chino sehen wir Massen davon. Sie liegen buchstäblich überall herum - auf Stegen, Holzbänken und natürlich am Strand. Auch sie suchen tagsüber Schatten. Wie alle Tiere hier kennen sie keine Angst vor Menschen. An Land machen wir ihnen Platz, im Wasser schwimmen sie neugierig und verspielt um uns herum. Sie haben richtig Spaß! Und wir natürlich auch. Unser zweiter Strandstopp führt uns zur Loberia. Wie der Name schon sagt (Lobo ist das spanische Wort für Seelöwe), ist er ebenfalls von Seelöwen bevölkert. Auch hier sind wir von der Unterwasserwelt begeistert. Schildkröten, Seesterne, bunte Fische, Seeschlangen und und und. Was für eine Show. Für uns steht jetzt schon fest, dass wir auf die Galapagos Inseln zurückkommen - und zwar mit Tauchschein.
Micha macht einen Tagesausflug zum Kicker Rock; dort soll man angeblich Hammerhaie sehen können. Und er hat sie gesehen - allerdings leider 20 Meter weit unter ihm. Für Schnorchler also eher kein gutes Erlebnis, es sei denn, man ist exzellenter Apnoe-Taucher. Das ist bis dato übrigens der einzige Ausflug, den wir getrennt machen. Eine 6-stündige Bootstour ohne Strandaufenthalt macht keinen Sinn mit Diego, zumal die Aktivitäten kein Schnäppchen sind. Wir verbringen den Tag entspannt am Strand. Am kommenden Tag sind wir wieder zusammen unterwegs und erkunden einen weiteren Schnorchelspot - den Playa Tijeritas. Wieder ein Highlight! 70% der Galapagos Must-Sees sind eben unter Wasser.
Wir sind wirklich absolut begeistert von den Galapagos Inseln; egal, was wir vorher gehört oder uns vorgestellt haben, es ist einfach noch viel besser! Es ist nicht nur eine Inselgruppe, vielmehr
ein Ort, an dem die Tiere keine Angst vor Menschen entwickelt haben, da die Inseln für Jahrmillionen unbewohnt waren.
ein Ort des friedlichen Zusammenlebens und des Respekts. Seelöwen Mamas lassen ihre Babies alleine am Strand, direkt neben Menschen. Vögel fliegen nicht fort, sobald man sich nähert, Schildkröten schwimmen mit uns, als ob man eine von ihnen wäre, Meerechsen räumen ihren Platz in der Sonne partout nicht, und sei es, mitten auf der Straße. Warum kann das nicht überall so sein?
ein Ort der Wissenschaft. Darwin hat hier eine neue Art, das Leben und die Evolution zu verstehen, geprägt. Unzählige endemische Arten sind hier entstanden, oftmals mit verschiedenen Unterarten auf den einzelnen Inseln.
ein Ort der Entschleunigung. Nur 3% der Fläche ist bewohnt, viele Orte sind nur vom Wasser aus zu erreichen. Mietwägen und Hotelbunker sucht man hier vergeblich. Auch gibt es hier keine Kriminalität. Jeder hat Arbeit, ist entspannt und stolz, hier leben zu dürfen.
Galapagos - wir lieben Dich!
Wir freuen uns auch schon auf Galagpos! Viel Spaß weiterhin!