Nach der anstrengenden Tour durch die Puna sehnen wir uns nach Erholung und Zivilisation
Der Nationalpark Los Cardones punktet mit unzähligen Serpentinen und Kakteen
Wir entdecken die imposanten Schluchten rund um Cafayate
Asado, Käse und Wein in Cafayate – nach 15 Monaten Abstinenz ein absolutes Highlight für mich
Wir sind zurück von unserer 10-tägigen Tour durch die Puna, Argentiniens Hochwüste. Schwer beeindruckt von den vielen Naturhighlights, sehnen wir uns nach etwas Zivilisation. Vor allem brauchen wir dringend eine Dusche. Und nicht nur wir – auch unser Toyota muss gewaschen werden. Vor lauter rotem Staub erkennt man fast keine Farbe mehr. Vor allem aber der Unterboden hat es nötig. Wir sind ja zwangsläufig durch die ein oder andere Salzebene gefahren. Wir freuen uns auch wieder, auf niedrigerer Höhe zu schlafen. Das sollte deutlich erholsamer sein. Von „Ausschlafen“ träumen wir leider weiter; Diego hat dafür kein Verständnis und will spätestens ab 8 Uhr morgens Entertainment.
Wir fahren direkt nach Salta, einer recht großen Stadt im Norden Argentiniens. Dort decken wir uns erstmal mit Lebensmitteln ein. Unsere Vorräte sind so gut wie leer. Wir genießen die Auswahl im Einkaufscenter sehr und schlagen richtig zu. Und zu guter Letzt gönnen wir uns beide noch einen Friseurbesuch. Auf dem Campingplatz lernen wir zwei deutsche Pärchen kennen, die schon länger unterwegs sind. Wir verstehen uns richtig gut. Die sommerlichen Temperaturen laden zu einem gemeinsamen Asado ein. Und so verbringen wir einen schönen Abend vor unseren Campern mit richtig gutem argentinischem Fleisch. Aus einer Nacht werden sechs, bis wir schließlich aufbrechen. Wir genießen es, dort bleiben zu können, wo es uns gut gefällt. Am Sonntag treibt es uns schließlich doch weiter. Wir wollen eine kleine Runde in den Süden fahren, über Cafayate, einer bekannten Weinregion. Die haben wir zuletzt zugunsten der Puna rechts liegen lassen. Ich freue mich schon auf mein erstes Glas Wein nach etwa 15 Monaten Abstinenz.
Die Strecke führt uns durch den Nationalpark Los Cardones. Hier erwartet uns eine Hochebene auf etwa 3.000 m mit lauter Kakteen. Wir campen in einem trockenen Flussbett und genießen die Ruhe. Auf dem Weg nach Cafayate folgen wir wieder der Ruta 40. Etwa 200 km Schotterpiste erwarten uns. Dafür führt sie aber auch durch beeindruckende Schluchten, z.B. der Quebrada de las Flechas, die, wie der Name schon sagt, Pfeilen ähnelt.
Cafayate ist ein recht nettes Städtchen. Man merkt, dass hier viele Touristen herkommen, auch Einheimische. Die Stadt lebt von Restaurants und Bodegas, die ihren selbst produzierten Wein verkaufen. Das kommt mir gerade recht. Seit kurzem isst Diego tagsüber dreimal Brei, so dass ich ihn nicht vor 20 Uhr abends stillen muss. Nach ein paar Tagen „Probe“, ob er auch satt wird, gönne ich mir mittags mein erstes Glas Wein. Wir sind auf einer Bodega, die auch Ziegen- und Kuhkäse produziert. Vormittags machen wir eine Führung über’s Gelände, mit anschließender Verkostung. Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, wie ich den Weißwein genieße! Und Diego seine erste Bekanntschaft mit Ziegen.
Anlässlich Micha’s 40. Geburtstags wollen wir schön essen gehen. Claudia und Uwe, unsere Reisebekanntschaft aus Salta, haben uns den Golfclub in Cafayate empfohlen. Ein echter Geheimtipp. Die Estancia ist etwas außerhalb der Stadt. Auf dem riesigen Gelände kann man nicht nur golfen. Es handelt sich um eine Anlage mit Ferienhäusern, eher im oberen Preissegment. Dementsprechend ist das Freizeitangebot auf dem Gelände. Von Reiten, über Spa und natürlich Golf wird alles geboten. Sonntags gibt es im Clubrestaurant offenes Asado. Wir gönnen uns leckeres Fleisch und Fisch vom Grill, natürlich mit Weinbegleitung. Und Diego bekommt ein paar Happen vom Gemüsebuffet.
Wir genießen die sonnigen Tage in Cafayate. Für Winter ist es hier ungewöhnlich heiß, wir haben an die 30 Grad tagsüber, mit lauen Nächten. Nach einigen Tagen treibt es uns weiter. Für den Rückweg nach Salta wollen wir eine andere Strecke nehmen, ebenfalls durch beeindruckende Landschaften. Auf einmal kommt allerdings ein Wetterumschwung und es kühlt um 20 Grad ab. Nicht so angenehm. Dementsprechend flott fahren wir durch die Quebrada de las Conchas. In Salta bleiben wir diesmal nur eine Nacht; nochmal einkaufen und tanken, dann geht es weiter nördlich. Uns zieht es wieder weg von den Städten. Wir machen uns auf den Weg nach Chile, in Richtung San Pedro de Atacama.
Wie immer sehr schön geschrieben mit traumhaften Fotos, sodass man Lust bekommt durch Argentinien zu reisen! Muchas gracias - freue mich auf's nächste Update!
Muchos saludos desde Austria!