top of page

Galapagos - die Letzte Bastion der Tiere

Autorenbild: Marion MarquardtMarion Marquardt

Aktualisiert: 15. Dez. 2024

Perfektes Klima, wunderschöne Natur und einzigartige Tierwelt - the place to be (for me)
Riesenschildkröten - Galapagos' Ureinwohner hautnah
Traumstrände mit karibischem Flair und surfenden Meerechsen
Magische Unterwasserwelt - Schnorcheln mit Meeresschildkröten und farbenfrohen Fischen

Es ist soweit, wir sitzen im Flieger auf die Galapagos Inseln. Eines der wenigen Ziele, die wir mehrere Wochen im Voraus gebucht haben. Die Erwartungen sind hoch! Ist es tatsächlich so ein Highlight, wie alle sagen? Insgesamt werden wir 3 Wochen auf den Inseln sein. Wir haben uns für das volle Programm entschieden - eine Kombination aus selbst organisiertem Inselhopping und kleiner Kreuzfahrt. Zunächst sind wir für 4 Tage auf Santa Cruz, der Insel südlich des Hauptflughafens. Kaum gelandet, bremst der Flughafenbus auf Baltra abrupt ab. Eine Landechse liegt auf der Straße. Erst nachdem der Busfahrer sie ins Gebüsch gescheucht (oder eher begleitet) hat, fahren wir weiter. Das Besondere an Galapagos ist, dass die Tiere hier kaum Angst haben. Viele von Ihnen leben seit Jahrmillionen ohne menschliche Feinde; die wenigen Menschen, die die Inseln seit vergleichsweise kurzer Zeit (nicht einmal 500 Jahre) bewohnen, stören sie kaum. Ein wahres Vergnügen, die Tierwelt so zu sehen. Seehunde liegen entspannt am Pier, Echsen kreuz und quer auf den Steinen. Man muss wirklich aufpassen, nicht drauf zu treten.





Landechse Galapagos Santa Cruz
Landechse auf dem Vormarsch

Seit 1959 sind die Galapagos Inseln ein Nationalpark, und zwar das gesamte Archipel. Gleich bei der Ankunft am Flughafen wird der Eintritt kassiert, mit 200 $ pro Person kein Schnäppchen, gemessen an den Gesamtkosten auch nicht wirklich der Rede wert. Und das weiss man schliesslich auch vorher. Dafür wird viel getan, um dieses einmalige Naturparadies zu schützen. Das Archipel besteht aus 7 großen und 14 kleinen Inseln, sowie 107 Felsen und Inselchen. Es gibt nur vier bewohnte Inseln, am meisten Einwohner hat Santa Cruz mit etwa 29.000 Personen. Alles konzentriert sich im Hafenort Puerto Ayora. Der Rest der Insel ist wild und unberührt. Für kein Geld der Welt kann man eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis kaufen, zumindest seit 2005. Nicht einmal, wenn man auf Galapagos geboren wird, hat man das Recht, dort zu leben. Es sei denn, die Eltern sind dort ansässig. So wird die Einwohnerzahl automatisch reguliert. Einerseits sehr schade, denn das hier ist der erste Ort in Südamerika, an dem ich mir vorstellen könnte, zu leben. Ein friedlicher Ort, wunderschöne Natur und Tierwelt, sichere Arbeitsplätze, ganzjährig angenehmes Klima und keine allzu offensichtlichen Probleme durch den Klimawandel (z.B. im Vergleich zu Ecuador). Andererseits aber gut, dass es diese Auflagen gibt, sonst wäre der Ort vermutlich längst nicht mehr der, der er ist. Trotz der Tourismusindustrie sucht man vergeblich riesige Hotelketten und Resorts. Leider zeigt der Klimawandel selbstverständlich inzwischen auch hier seine Auswirkungen; so sorgt der Panama Strom, der im Sommer von Norden auf das Archipel trifft, für eine konstante Erhöhung der Meerestemperatur. Ein Problem für viele Meeresbewohner, vor allem diejenigen, die ihre Nahrung nahe der Oberfläche suchen, z.B. die Meerechse. Immerhin gibt es hier keine Rationierung von Strom während der Trockenzeit, so wie im Rest von Ecuador



Das Galapagos Archipel produziert seine eigene Energie mithilfe von Solartechnik. Auch in anderer Hinsicht sind die Inseln autark. Alle bewohnten, sowie größere unbewohnte Inseln, z.B. Santiago, haben Süßwasser Reservoirs; Obst und Gemüse werden für den Inselbedarf angebaut; es existiert Land- und Viehwirtschaft in kontrolliertem Rahmen. Bei letzterer mit strengen Auflagen, genauso wie bei der Haltung von Haustieren, wie Hunden und Katzen. Die Ausmaße von vor hunderten Jahren ausgesetzten Nutztieren, wie z.B. Ziegen auf der Insel Fernandina, sind noch immer nicht ganz beseitigt. Seefahrer haben diese als Nahrungsquelle gehalten, allerdings dadurch auch das natürliche Gleichgewicht nachhaltig gestört. Einige Spezies sind dadurch bereits unwiederbringlich ausgestorben.


Nicht endemische Tiere Galapagos Katzen Hunde
Ein trauriges Bild - auf nicht endemische Tiere wird nach bestem Bestreben Jagd gemacht

Auf der Fahrt vom Flughafen quer durch die Insel machen wir zwei Stopps. Die beiden Vulkankrater "Los Gemelos", die für die Entstehung der Insel verantwortlich sind, hauen uns nicht so vom Hocker. Santa Cruz ist mit etwa 3 Mio. Jahren eine der ältesten Inseln im Archipel. Alle sind entstanden durch Vulkanausbrüche unter dem Meeresspiegel. Das Archipel liegt auf der Nazca Platte, die sich jedes Jahr etwa 5-7 cm in Richtung Festland verschiebt. So liegen die älteren Inseln näher am Festland. Bis heute sind viele der Vulkane aktiv, die auf Santa Cruz allerdings nicht mehr.


Vulkankrater "Los Gemelos" Galapagos
Vulkankrater Los Gemelos

Später besichtigen wir die Schildkrötenfarm "El Chato". In diesem Gebiet leben unzählige Galapagos Riesenschildkröten, die bis zu 200 Jahren alt werden können. Hier, in den sogenannten Highlands, haben sie optimale Bedingungen und Nahrung. Ein einfaches Fotomotiv für Micha. Die langsamen Tiere laufen nicht so schnell weg. Auch sie kennen keine Scheu vor Menschen. Wir werden aufgefordert, 2m Mindestabstand zu halten und bei Bedarf zurückzuweichen. Schildkröten haben Vorfahrt! Die Schildkröten können bis zu einem Jahr ohne Essen und Wasser auskommen, sie können ihre Fettreserven in Energie umwandeln. Auch auf Inseln ohne Süßwasser Reservoirs überstehen sie dadurch die Trockenzeiten. Wahre Überlebenskünstler. Dennoch gibt es nur noch 11 der ursprünglich 15 Unterarten der endemischen Galapagos-Riesenschildkröten. Auf den Inseln haben sich, je nach Geologie und Nahrung, verschiedene Unterarten im Laufe der Zeit ausgeprägt. Nur ein Beispiel von Darwins Evolutionstheorie. Die Riesenschildkröten mit dem kuppelförmigen Panzer, die auf den meisten Inseln vorherrschen, sind sogenannte Graser; sie sind angepasst für feuchtere Gebiete mit Nahrung nah am Boden.



Schildkrötenfarm "El Chato" Galapagos
Riesenschildkröte mit Geburtsjahr im 19. Jahrhundert?




Auf Santa Cruz wohnen wir in der Franklin's Bay, nur zu erreichen mit dem Wassertaxi. Schon die Anreise ist ein Erlebnis. Und wir haben die Highlights der Insel fast vor der Haustür. Gleich am nächsten Morgen machen wir uns auf nach Las Grietas, einer Salzwasser-Schlucht zum Schnorcheln. Unser erstes Unterwassererlebnis auf Galapagos. Wir sind hin und weg von den bunten Fischschwärmen, die sich hier tummeln. Im Nachhinein gesehen, wirklich nichts besonderes für das, was es sonst so zu sehen gibt; für uns ein grandioser Auftakt.



Am kommenden Tag steht wir die Tortuga Bay auf dem Programm. Der Strand ist nur zu Fuß zu erreichen, etwa 45 Minuten läuft man. Morgens ist es meist bedeckt, erst gegen 10 Uhr reißt es auf. Dann wird es richtig heiß. Wir sind sehr froh, dass wir dank Diego früh dran sind. Der Strand hat wahrlich karibisches Flair - türkises Wasser, weißer Sand. Wir sehen Meerechsen, die surfen und am Strand chillen. Zum Schnorcheln gehen wir an den nahegelegenen Playa Mansa. Leider haben wir kein Glück und zudem schlechte Sicht - wir sehen nichts. Gut, dass wir noch einen sehr guten Schnorchelstrand vor unserer Haustür haben, den Playa de Los Alemanes.


Tortuga Bay. Santa Cruz Galapagos Meeresechse
Meeresechse im seichten Wasser

Tortuga Bay. Santa Cruz Galapagos Meeresechse
Wurzeln oder Meeresechsen?

Am Playa de los Alemanes versuchen wir zu verschiedenen Zeiten unser Glück. Morgens ist die Chance auf Sichtungen wohl am größten. Ich sehe zum ersten Mal in meinem Leben Meeresschildkröten und bin verzaubert. Gleich darauf noch eine Meerechse und einen Seelöwen. Die Show meines Lebens (bis dato :-)). Und die GoPro versagt. Ich könnte heulen. Micha noch mehr, als ich ihm davon berichte. Die Kamera ist wohl nicht mehr ganz wasserdicht. Gut möglich, nachdem wir mal mit unserem Toyota drübergefahren sind... Eine wasserdichte Hülle sollte Abhilfe schaffen. Wir kaufen sie noch am Nachmittag, natürlich hoffnungslos überteuert, da fast alles auf die Inseln importiert bzw. mit Seefracht geliefert werden muss. Egal! Es wäre fahrlässig und nicht vertretbar, auf den Galapagos Inseln keine Unterwasser-Aufnahmen machen zu können. Und schließlich haben wir den Großteil der Highlights noch vor uns. Allen voran eine 5-tägige Kreuzfahrt mit zahlreichen Gelegenheiten zu schnorcheln. Wir sind jetzt schon begeistert von diesem einzigartigen Nationalpark und sehr gespannt, ob die Eindrücke zu toppen sind. Es sei verraten, dass dies erst ein kleiner Vorgeschmack sein sollte.


Playa de los Alemanes Galapagos Santa Cruz
Zumindest eine Aufnahme sollte uns vorerst noch gelingen

Der Playa de los Alemanes gehört zu unseren Lieblingsstränden auf Galapagos





Galapagos mit Baby
Und so beginnt für uns das Abenteuer Galapagos...

118 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comments

Rated 0 out of 5 stars.
No ratings yet

Add a rating
bottom of page