Zum Abschluss unserer 3-monatigen Auszeit beschließen wir nochmals wandern zu gehen. Zwischen den zwei mutmaßlich schönsten Bergtälern Albaniens, Valbona und Theth, gibt es keine direkte Verbindungsstrasse. Von einem Ort zum anderen wäre man mehr als 6 Stunden mit dem Auto unterwegs. Was liegt da näher, als von einem ins andere Tal zu wandern.
Wir beschließen, Theth über einen Feldweg anzufahren. Der Weg dorthin ist spannend, aber kein Problem für unseren VW Bus. Auf der Anfahrt müssen wir eine mehrstündige Pause einlegen, bis die albanischen Straßenarbeiter die Stützmauer aus Beton für einen steilen Straßenabschnitt fertig gegossen haben. Endlich angekommen, machen wir noch einen kleinen Abendspaziergang durch das idyllische Bergdorf Theth. Hier ist die Welt noch in Ordnung :-)
Die Wanderung geht über einen Bergpass und dauert ca. 8 Stunden. Sie führt durch authentische Dörfchen, und vorbei an schönen Wasserfällen.
Wir übernachteten in Valbona in einem der zahlreichen neuen Gasthäuser. Der Komfort ist absolut ausreichend und erfüllt gehobenes Backpacker Niveau. Das Essen war, wie immer auf dem ganzen Balkan, grandios. Generell merkte man, dass sich die Wandersaison so langsam dem Ende zugeneigt hat. Neben uns waren keine Touristen unterwegs und nur ganz wenige Einheimische.
Am nächsten Tag geht's auf dem selben Weg wieder zurück nach Teth. Schon auf dem Hinweg sind wir gelegentlich kurz an kleinen bewirtschafteten Hütten eingekehrt. Nicht wirklich, weil uns nach einer Pause oder einem Kaffee zu Mute war, sondern vielmehr um mit den Locals über das Leben in der Region und den nahezu Ausfall der Tourismus Saison 2020 zu sprechen. Auch auf dem Rückweg nutzen wir diese kurzen Pausen für gute Unterhaltungen.
Am darauffolgenden Tag müssen wir feststellen, dass es tatsächlich Straßen gibt, die für unseren T4 nicht zu meistern sind. Es hat wohl seinen Grund, dass die anderen Touristen einen 4x4 Fahrservice zum Blautopf bei Theth buchen. Glücklicherweise nehmen es die Albaner nicht so genau mit der Personenanzahl im Auto; so ist auch bei ausgebuchtem Taxi spontan ein Platz im Kofferraum zu bekommen.
Zu guter Letzt macht Marion noch Erfahrung mit dem albanischen Gesundheitssystem. Die Hunde finden sie einfach "zum Anbeißen" :-). Aber Raki taugt durchaus auch für die Erstversorgung von Bisswunden. Im Anschluss suchen wir aber trotzdem noch ein kleines Krankenhaus auf, um dort eine professionelle Erstversorgung zu bekommen. Die Gefahr einer möglichen Infektion war uns einfach zu hoch.
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