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AutorenbildMarion Marquardt

36 Grad und es geht noch heißer - Marokko im Sommer

Aktualisiert: 15. Aug. 2022

Marrakesch im Hochsommer - menschenleere Souks, entspannte Händler und schattige Parks
Nationalpark Sous-Massa - wunderschöne Strände abseits vom Massentourismus
Seffa, Kefta, Tagine - die kulinarische Auswahl ist extrem vielfältig und immer lecker
Surfen an der marokkanischen Atlantikküste - wir wachsen an den Herausforderungen

Warum sollte man im Juli, wenn schon in ganz Europa Hitzewelle herrscht, nach Marokko? Na, um liebe Freunde zu treffen und eine gute Zeit miteinander zu verbringen.


Souss-Massa National Park Marocco Marokko, mmq Photography
Versammlung am Pool in Souss-Massa

Für die ersten Tage haben wir uns ein Riad mitten in Marrakesch gebucht. Bei der Ankunft hauen uns die 45 Grad fast um ... Es fühlt sich an, als wenn man gegen einen Fön läuft. Gut, dass unser Riad klimatisierte Schlafzimmer und einen Pool hat.


Trotz der Temperaturen wollen wir uns natürlich die Highlights der Stadt nicht entgehen lassen. Micha und ich waren ja schon im März bei unserer Sahara Querung dort, aber wir haben noch lange nicht alles gesehen und vieles kann man auch ein zweites Mal erleben. Dazu gehören auf jeden Fall die Souks. Die sonst so trubeligen Gassen sind allerdings jetzt fast menschenleer. Kaum Touristen sind unterwegs und sogar die Händler scheinen sehr träge von der Hitze. Das Verhandeln läuft zwecks mangelnder Kundschaft ziemlich günstig für uns.




Auch den Bahia Palace besuchen Micha und ich zum zweiten Mal. Das imposante Zuhause des ehemaligen Premierministers ist auch um einiges weniger frequentiert. Wir genießen es und schlendern gemütlich durch die schattigen Gärten. In Marrakesch gibt es viele dieser grünen Oasen, die meisten natürlich versteckt in den Riads (Anm.: Riad heißt übrigens nichts anderes als Garten), andere aber auch öffentlich. Wir besuchen den bekannten Jardin Majorelle, den Garten von Yves Saint Laurent, außerhalb der Medina. Der Modedesigner hat dort viele Jahre gelebt und den imposanten Garten nach seinem Tod der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Exotische Pflanzen, riesige Kakteen und bunte Blumen lassen einen aus dem Staunen nicht rauskommen.


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Jardin Majorelle von Yves Saint Laurent

Ein etwas kleineres Kaliber ist der Secret Garden inmitten der Medina. Dieser wurde vor einigen Jahren von einer gemeinnützigen Organisation angelegt. Der Duft der Kräuter ist betörend, überall riecht es nach Minze, Lavendel und anderen Gewürzen. Dazwischen wachsen Früchte, Kakteen etc. Ein Café lädt zum Verweilen ein.



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Secret Garden in Marrakesch


Jetzt ist es aber höchste Zeit, unseren eigenen Riad zu genießen. Eingebettet von Bananenstauden ist unser (Mini 😊) Pool. Endlich Abfrischung. JUHU!


Marrakesch Riad Marokko mmq Photography Pool
Hauptsache Wasser - Der Kleinste Pool von Marrakesch

Nach drei Tagen Marrakesch zieht es uns ans Meer. Wir haben uns eine schöne Villa mit (großem 😊) Pool am Rande des Nationalparks Sous-Massa gebucht. Perfekt für heiße Tage. An der Küste fühlt sich das Klima schon angenehmer an. Die Temperaturen sind etwa 10 Grad niedriger als in Marrakesch und es weht eine angenehme Brise. Das Naturschutzgebiet rund um den Nationalpark wurde vor allem aufgrund der besonderen Vogelwelt ins Leben gerufen. Weißstörche, verschiedene Reiherarten und sogar Rosaflamingos sind hier heimisch. Bei einer kleinen morgendlichen Wanderung können wir diese aus der Nähe beobachten. Abends reiten wir mit Dromedaren in die Dünen und genießen dort den typischen Minztee. Der wird übrigens auch marokkanischer Whiskey genannt und schmeckt hervorragend. Bei der Ankunft und überhaupt zu jedem Anlass wird erstmal Tee serviert, ein sehr schönes Ritual. Wir werden sogar in die persönliche Höhle von Abdullahah, unserem Dromedar Guide auf einen Tee eingeladen. Anm. d. Red. Der Strand von Sidi R'bat liegt am Rande von Klippen und jeder gebürtige Anwohner hat ein Recht darauf, sich dort eine Höhle einzurichten, d.h. in den Stein zu hauen. Natürliche Klimatisierung und gute Aussicht garantiert 😊


Aussicht vom Pool auf den Strand von Sidi R'bat Villa Souss Massa Marokko Meer Highlights Sehenswürdigkeit
Aussicht vom Pool auf den Strand von Sidi R'bat


Rosa Flamingos Souss Massa National Park Sidi R'bat Marokko mmq Photography
Ein Haufen bunter Vögel - man beachte die rosa Flamingos im Hintergrund

Kulinarisch geht es uns in Marokko fantastisch. In der Villa in Sous Massa haben wir sogar eine eigene Köchin. Mina bereitet uns jeden Morgen ein grandioses Frühstück zu. Das Frühstück ist in Marokko angeblich die wichtigste Mahlzeit und sehr üppig. Frisch gebackenes Brot, Omelette, marokkanische Pfannkuchen serviert mit Joghurt und allerlei süßen Aufstrichen. Und frischgepresster Orangensaft darf natürlich nicht fehlen. Die Abendmahlzeiten setzen allerdings noch einen drauf. Dafür steht Mina auch fast den ganzen Tag in der Küche. Es gibt viel frischen Fisch, entweder im Ofen oder in der Tagine (Anm. d. Red. Tagine ist ein kegelförmiges Gefäß aus Lehm, in dem alles mögliche zubereitet wird. Das Gefäß steht auf einer Flamme oder Glut, so wird das Fleisch, Gemüse etc. schonend und gleichmäßig geschmort). Wir haben aber auch Kefta (Hackbällchen) vom Lamm und Seffa, ein süßes Hühnchengericht, mit gerösteten Nüssen, Rosinen, Zimt und Puderzucker, geliebt. Und Michas süßer Magen hat sich mit Zitronenkuchen, Birnencrumble etc. auch sehr wohl gefühlt.


Pfefferminztee alias Marokkanischer Whiskey Marokko mmq Photography Marrakesch Agadir Souss Massa
Pfefferminztee alias Marokkanischer Whiskey


Der Sandstrand in Sidi R'bat ist weitläufig und breit, kaum Touristen. Perfekt für Spaziergänge und zum Boule spielen. Und für Micha und mich natürlich zum Surfen - vorsorglich haben wir mal die Wetsuits eingepackt. Tatsächlich kann man an dem Strand surfen und es gibt laut unserem Vermieter auch eine Surfschule, wo man sich Ausrüstung leihen kann. Als wir am Strand entlang laufen und danach fragen, lernen wir Boba, den Surflehrer kennen. Er hat einige Surfbretter in seiner Höhle am Strand gelagert und wir verabreden uns für den nächsten Tag. Mit dem verabreden ist das allerdings so eine Sache. Die beste Zeit zum Surfen ist immer Jetzt. Wozu also planen? Surfbrett schnappen und ab auf die Wellen. Boba beobachtet uns vom Strand aus und gibt wertvolles Feedback. Er ist in Sidi R'bat aufgewachsen und surft seit er 16 Jahre ist. Obwohl er schon viele Surfspots der Welt gesehen hat, ist er am liebsten hier.


Und auch in Taghazout, wo Micha und ich anschließend drei Tage sind, läuft es ähnlich. Alles sehr spontan, aber es läuft. Als wir am Hausstrand unserer Unterkunft keine Wellen haben, fährt uns der Manager unserer Unterkunft kurzerhand mit samt den Boards zu einem besseren Surfspot. Die beste Saison zum Surfen in Marokko ist zwar eher der Herbst, trotzdem haben wir einige gute Rides mitgenommen... Und natürlich wieder ein paar Fortschritte gemacht. Die ersten grünen Wellen sind wir schon geritten. Auch wenn die Entwicklung langsam und beschwerlich ist, so macht es doch riesig Spaß.


Surfen in Taghazout Marokko Agadir mmq Photography hola surf rf
Frühstück vor dem Surfen in Taghazout

Und aus dem Grund entschließen wir kurzerhand, dass unser Surfbrett, das wir bei der Rückreise aus Portugal nicht verkaufen konnten, mit dem Auto nach Südamerika verschifft wird! Mal sehen, was Uruguay & Co. für Surfspots zu bieten hat. Im diesem Sinne - stay tuned 😊

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